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Über uns

Rassismus ist allgegenwärtig. Aber es liegt an uns, unsere Kinder darauf vorzubereiten und hoffentlich können wir ihn irgendwann überwinden.“
[ Rosa Parks, US-amerikanische Bürgerrechtlerin 1913 – 2005 ]

Der Nationalsozialismus ist zeitgeschichtlich seit über 75 Jahren überwunden und trotz dessen leben dessen menschenverachtenden Vorstellungen bis heute noch. Dies hat tragische Folgen für die demokratische Gesellschaft. Die aktuell bundesweit bekanntesten Ereignisse sind dramatische Auszüge der leider zu oft (aus)gelebten menschenverachtenden Phantasien:

Im Jahr 2019 wurde der rechtsextreme Mordanschlag am CDU-Politiker Walter Lübcke verübt. Der Versuch des rechtsextremen Stephan Balliet in Halle zum jüdischen Gedenktag Jom Kippur, die in der Synagoge befindlichen Menschen zu töten und dabei zwei Menschen zufällig vom Täter erschossen. Im Jahr 2020: der rassistische Anschlag in Hanau, in dem der rechtsextreme Täter Tobias Rathjen neun Menschen aus dem Leben gerissen hat.

Brandstifter im Geiste und Folgen derer werden in Zahlen zu unendlichen Schicksalen.

Die Auswirkungen von menschenfeindlicher Gewalt/ Ansichten und/oder rechten Straftaten werden seit 1990 ebenso im Landkreis Görlitz von uns sichtbar gemacht.

Ein Ausschnitt

  • Kleine Anfrage Drs.-Nr.1/933 v. 18.11.1991 / „Im Zeitraum vom 01.01.1991 bis 27.10.1991 sind der Staatsregierung im Zusammenhang mit der Asyl-und Ausländerproblematik folgende Ereignisse bekannt geworden: Angriffe und Angriffsversuche auf Heime für Asylbewerber und Aussiedler; im Regierungsbezirk Dresden (4 x Zittau; 2 x Görlitz) – dort wohnende Asybewerber und zu deren Schutz eingesetzte Polizeikräfte wurden durch die Straftäter verletzt.“
  • 1992 werfen rechtsextreme Jugendliche in Löbau Brandsätze in eine Unterkunft geflüchteter Menschen.
  • 2000 der Mord an Bernd Schmidt in Weißwasser, der aus menschenverachtenden Gründen „menschlicher Schrott“ getötet wurde (Aussage der Täter im Gerichtsprozess (1)
  • Oktober 2020 über ein Dutzend Hakenkreuze in Zittau wurden gesprüht.
  • ein Görlitzer AFD-Stadtrat verlässt die Fraktion aus „taktischen“ Gründen, dieser solidarisierte sich mit der bekannten Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck. Im November 2020 fügte er einem Facebook Post hinzu: „Der lieben Dame alles Gute für die kommende Zeit und dass sie uns noch lange erhalten bleiben möge!“ (2)

Im Landkreis Görlitz finden (neue und alte) faschistische, antisemitische und rassistische Ansichten nach wie vor viele Anhänger*innen. Einige dieser Menschen sind seit Jahren generationsübergreifend aktiv und zum Teil fest in regionale, überregionale und manche auch in internationale Strukturen eingebunden.
Einige dieser Protagonist*innen haben Positionen in Politik, Wirtschaft, Kultur und/oder Sport und nutzen diesen Einfluss, um für ihre menschenverachtenden Ideen neue Personen zu rekrutieren. Durch die Auswirkungen der menschenfeindlichen Gewalt/Ansichten und/oder der rechten Straftaten wird ein gesellschaftspolitisches Klima erzeugt – das Gefahren/ Verharmlosungen und Angst erzeugt. Diese grenzübergreifenden Mechanismen der antidemokratischen und menschenfeindlicher Wirkungen machen wir von 1990 bis heute im Landkreis sichtbar.

Mit 15° Research möchten wir die Möglichkeit anbieten, regionalen Akteur*innen, Verwaltungen, Behörden, Wissenschaftler*innen anzusprechen, die sich für ein demokratisches Zusammensein engagieren. Sie können und dürfen von 15° Research profitieren und daraus Handlungsweisen für eine demokratische Stärkung der Gesellschaft entwickeln, auch um präventiv einzuwirken und oder beratend vor Ort zu fungieren.


(1) Quelle: Todesopfer rechter Gewalt abgerufen am 15.01.2021
(2) Quelle: sächsische zeitung abgerufen am 15.01.2021