Gastbeiträge

Braune Kohle – Rechte Unternehmer*innen im Landkreis Görlitz

07.08.2023

Ein Artikel von 15°Research in der aktuellen Ausgabe des Rechten Rand – Das antifaschistische Magazin

von Martha Thomas

Auszüge aus dem Artikel


„In Ostsachsen liegt ein Schwerpunkt des organisierten Rechtsextremismus in Sachsen. Prominent wurden nach AfD-Spitzenergebnisse bei Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen zuletzt die u. a. von Reichsbürger*innen dominierten Proteste an der B96. Dass aber auch rechte Unternehmer*innen immer wieder durch Sponsoring und Spendentätigkeit, kulturelles und lokalpolitisches Engagement auffallen, dazu ist bisher wenig publiziert. So veröffentlichten wir, das Kollektiv 15° Research im März 2023 gemeinsam mit dem Else Frenkel-Brunswik Institut (EFBI) aus Leipzig das Policy Paper: »Vernetzt und etabliert: Unternehmerisches Engagement für die extreme Rechte in Ostsachsen«. In diesem skizzieren die Sozialwissenschaftler*innen Johannes Kiess und Amelie Feuerer, wie Unternehmer*innen in den Landkreisen Görlitz und Bautzen extrem rechte Netzwerke unterstützen und auf die politische Kultur in der Region Einfluss nehmen. Sie zeigen auf, wie dieses finanzielle, lokalpolitische und kulturelle Engagement zur Normalisierung antidemokratischer Positionen sowie zur Vernetzung extrem rechter Akteure beiträgt……

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Wenn der unternehmerische Mittelstand rechts tickt

Wo große Teile der Bevölkerung rechts denken und wählen, tun dies vermutlich auch zu einem hohen Anteil, Selbstständige, Handwerker*innen und andere Mittelständler*innen. Eine Reihe Lokalpolitiker der AfD rekrutiert sich aus dem unternehmerischen Mittelstand. Tino Chrupalla war Inhaber eines Betriebs im Maler- und Lackiererhandwerk bei Weißwasser, inzwischen sitzt er für die AfD im Bundestag und ist einer der Parteivorsitzenden.

Unternehmer*innen gestalten die politische und gesellschaftliche Kultur in ihren Betrieben und können demokratische Strukturen ermöglichen oder verhindern. Ihre Stimme hat darüber hinaus auch in der regionalen Öffentlichkeit Gewicht. Politisches und soziales Engagement wird von ihnen im Sinne bürgerschaftlichen Engagements sogar gefordert. Das kann das demokratische Gemeinwesen in vielerlei Hinsicht bereichern, wird aber dann zum Problem, wenn es in Verbreitung völkischer Ideologie, offener Unterstützung und Vernetzung der extremen Rechten mündet. Auch aus Sicht einer kritischen Rechtsextremismusforschung sollten die politischen Absichten finanzstarker Geldgeber*innen und engagierter Unternehmer*innen in den Fokus rücken um der fortschreitenden Verankerung und Normalisierung, extrem rechter, antidemokratischer und völkischer Positionen entgegenzuwirken…….

den kompletten Artikel können Sie in der aktuellen Ausgabe 203 Juli/August 2023 finden.

https://www.der-rechte-rand.de/

Die Autor:in gehört zum Kollektiv 15° Research, die eine Dokumentations- und Monitoringhomepage für den Landkreis Görlitz in Ostsachsen betreiben.

Vielen Dank an die Menschen vom Rechten Rand für die Veröffentlichung und Zusammenarbeit.

Zuletzt aktualisiert am 04.03.2024